“Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima”
Gegen das Vergessen der Tschernobyl- und Fukushima-Katastrophen zu arbeiten, über die gesundheitlichen Auswirkungen der Radioaktivität auf den Menschen, vor allem der Kinder, zu berichten, ist unsere stetige Aufgabe. Seit 2012 führen wir zusammen mit der Schulseelsorge Ibbenbüren, dem Internationalen Begegnungs- und Bildungswerks Dortmund sowie dem Deutschen-Ukrainischen-Netzwerk der Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw die Europäischen Aktionswochen “Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ in Ibbenbürener Schulen durch. Jeweils zum Tschernobyl-Katastrophentag am 26. April findet die Aktionswoche statt. Zeitzeugen, sogenannte Liquidatoren der Katastrophe, werden von der Initiative Ibbenbüren eingeladen, damit sie über die Auswirkungen der Atomkatastrophe mit den Schüler*innen diskutieren. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig sich mit den Themen Atomausstieg, Energiewende und erneuerbare Energien auseinanderzusetzen.

Vor allem, junge Menschen sollen erfahren, wie die Atomkatastrophe von Tschernobyl das Leben der Menschen in Belarus und der Ukraine verändert hat. In den Schulen sprechen wir mit den Schüler*innen über die Auswirkungen der Katastrophe und den menschlichen Schicksalen. Valentina Daschkewitz aus Minsk und Juri Vatzkel aus Kiew begleiten uns als Zeitzeugen, sogenannte Liquidatoren der Tschernobyl-Katastrophe schon seit 2014. Die Aussage der Zeitzeugen, dass die Menschen der nächsten 350 Generationen an der freigesetzten Radioaktivität erkranken (an Krebs sterben), machen die Schüler sprachlos.

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Aktionswochen in den Jahren 2020–2022 nicht stattfinden.
Aktionswoche in 2023
Endlich nach Corona. Vom 24. — 28. April 2023 führen wir wieder unsere Europäische Aktionswoche „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ durch.
Einiges hat sich verändert! Der Ukrainekrieg und die politische Situation in Belarus haben auf unsere Planungen Einfluss genommen. Valentina Daschkewitz un Juri Vartskel werden nicht teilnehmen. Wir freuen uns, dass Anatoly Gubarev aus Charkiw sich bereit erklärt hat, uns als Zeitzeuge zu unterstützen. Er hat als Feuerwehrmann am Tschernobyl-Kraftwerk gearbeitet und leitet heute die zivilgesellschaftliche Organisation „Sojuz Tschernobyl Ukraine“ im Gebiet Charkow, wo sich die Liquidatoren vereinigt haben.
Was hat sich nicht verändert? Unser soziales Engagement, diese Aktionswoche durchzuführen, um gegen das Vergessen der Tschernobyl-Katastrophe zu arbeiten und eine Erinnerungskultur aufzubauen. Wir werden diese Aktionswoche gemeinsam durchführen mit der Schulseelsorge Ibbenbüren, und der Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw.
Wir starten die Aktionswoche in Gedenken mit einem Themengottesdienst in der Mauritiuskirche um 11.00 Uhr, mit einer Kerzenaktion für alle Menschen, die durch das nukleare Tschernobyl-Unglück zu Schaden gekommen sind.

9 Schulen haben sich an der Aktionswoche beteiligt. 704 Schüler*nnen haben an der Aktion teilgenommen. Anbei die Presseberichte der Aktion:
Comenius-Kolleg Mettingen, Anne-Frank Realschule,
Aktionswoche in 2024
Wir machen weiter. Die nächste Aktionswochen wird durchgeführt in der 17. KW vom 22. April bis 26. April 2024.