Die Informationsstelle Tschernobyl e. V. Münster hat sich vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahre 1990 gegründet. Drei Jahre nach der Katastrophe konnten die Folgen für Belarus nicht mehr verschwiegen und verharmlost werden: 70% der ausgetretenen Radioaktivität waren in diesem Land niedergegangen. Mehr als 2 Mill. Menschen leben in hochverstrahlten Gebieten, darunter ca. 800.000 Kinder. Sie sind es vor allem, die noch heute die Folgen der Katastrophe zu tragen haben.
Den Kindern zu helfen, ihnen Mut zu geben, durch Begegnung und Partnerschaft eine Brücke der Völkerverständigkeit zwischen Ost und West zu bauen, für eine demokratische und menschenorientierte Bewegung „von unten“ einzutreten, das sind die Ziele der Informationsstelle Tschernobyl e. V. Münster.
1991 wurde die Partnerschaft mit 6 Dörfern um den Schulort Svensk begonnen. Mit Hilfe der Informationsstelle wurden im Münsterland seit 1992 17 Initiativen „Den Kindern von Tschernobyl“ zur Ferienerholung der Kinder aus Svensk gegründet. Seit dieser Zeit verbringen Kinder hier im Münsterland eine 4 wöchige Ferienerholung, um sich in gesunder Luft bei vitaminreicher Ernährung von der Radioaktivität zu erholen.
Seit 1992 werden Gastelternreisen nach Svensk durchgeführt. Die ersten Gastelternreisen wurden als Friedensfahrten durchgeführt und dienten der Völkerverständigung. Vor allem, weil die Auswirkungen des 2. Weltkrieges noch im Bewusstsein der dort lebenden Menschen verankert war.
Bislang wurden unter anderem folgende Projekte initiiert und gefördert:
- Erholung im Ems- und Münsterland für rund 6000 Kinder
- Hilfslieferungen
- Bau neuer Häuser in Weißrussland für Umsiedler
- Behandlung von strahlengeschädigten schwerkranken Kindern
- Gastelternreisen nach Weißrussland